Die Broschüre entstand im Kontext der Fachtagung „1960 – 1980: Die bewegten und bewegenden Jahre in Ausbildung, Praxis und Wissenschaft der Sozialen Arbeit“ die vom 18.05. bis 20.05.2022 an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg im Fachbereich Soziale Arbeit stattgefunden hat.
Wir, der AKS Hamburg, haben im Rahmen dieser Veranstaltung die Entstehungsgeschichte und das oppositionelle Wirken gegen herrschende politische Autoritäten von den 70er-Jahren bis heute mit unseren verschiedenen biografischen Bezügen und Zugängen geschildert. Damals wie heute entwickeln wir Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit und treiben diese im Bewusstsein unserer Verstrickung in herrschaftspolitische Machtstrukturen voran. Dafür unterstützen wir uns gegenseitig in kritischer Reflexion und der Entwicklung einer widerständigen Praxis, die sich gegen soziale Ungleichheit wendet und deren Legitimation und Verfestigung aufdeckt, gesellschaftliche Interessenkonflikte und Herrschaftsstrukturen deutlich macht und sich dafür von den Zumutungen individualisierender und ordnungspolitischer Problembeschreibungen und -lösungen befreit (vgl. AKS Hamburg 2011).
Die Broschüre gibt einen Einblick in die Entstehungsgeschichte der Arbeitskreise der kritischen Sozialen Arbeit insgesamt und bezieht sich im weiteren Verlauf explizit auf die Entwicklung des AKS Hamburg und stellt fach- sowie gesellschaftspolitische Entwicklungen und die damit einhergehenden Konflikte, die bis heute in unterschiedlicher Couleur fortbestehen, dar. In einer Vergangenheits-Gegenwarts Chronologie werden in den unterschiedlichen Texten Handlungsweisen und Entwicklungspotenziale einer widerständigen Praxis dargestellt.
Hierbei fokussieren sich die Beiträge auf zentrale Spannungsverhältnisse und Konflikte Sozialer Arbeit im Kontext einer am Gemeinwesen und seinen Möglichkeiten ausgerichteten Sozialen Arbeit und den Bereich der Kinder und Jugendhilfe, die die inhaltlichen Auseinandersetzungen und die progressiven alternativen Handlungsweisen des AKS Hamburg seit seiner Gründung prägen.
Es geht uns um eine „gemeinsame Aufgabenbewältigung“ (Mannschatz 2010), die auf dem sozialen Code „mit“ basiert (vgl. Kunstreich 2022: 217) und so über ein defizitär gelagertes Verständnis Sozialer Arbeit hinausführt und Lebensbewältigung als gemeinsame Aufgabe fasst.